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Systemische Einzeltherapie für autistische Kinder/Jugendliche

Image by Peter Burdon

Systemisch denken – autistisch fühlen!

Warum Einzeltherapie unverzichtbar ist und Gruppentherapie eine wertvolle Ergänzung sein kann

Kinder und Jugendliche mit Autismus nehmen Reize intensiver wahr, denken oft sehr konkret und haben Schwierigkeiten, soziale Regeln zu erfassen oder eigene Emotionen zu benennen. Sie gelten im Alltag schnell als unflexibel, starr, sozial „anders“ – und erleben genau das tagtäglich: Ausschluss, Missverständnisse, wenig Teilhabe. Diese wiederkehrenden Erfahrungen bleiben nicht ohne Folgen – sie prägen das psychologische Profil oft langfristig negativ.

Studien wie von Soke et al. (2017) zeigen, dass besonders die Emotionsregulation eine zentrale Herausforderung ist. Autistische Kinder haben häufig Schwierigkeiten, zwischen inneren Gefühlen und äußeren Reizen zu unterscheiden. Das führt zu Überforderung, Rückzug oder auch Meltdowns – Zustände totaler emotionaler Überlastung, die von außen nicht immer verstanden werden.

Genau hier setze ich an. Ich biete eine strukturierte, individuell abgestimmte Einzeltherapie für Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum – mit oder ohne kognitive Hochbegabung, mit oder ohne Unterstützungsbedarf im Alltag.

Viele meiner jungen Klient:innen fühlen sich in Gruppen schnell überfordert. Sie brauchen:

  • Verlässliche Strukturen

  • Eindeutige Kommunikation

  • Bindung auf Augenhöhe

  • Zeit, Vertrauen zu fassen

Mein Ziel: Emotionen verstehen und regulieren lernen, soziale Kompetenzen stärken, Selbstwert aufbauen – und das im eigenen Tempo. Ich arbeite ressourcenorientiert und systemisch: Die Familie wird von Anfang an mit einbezogen, damit Fortschritte auch im Alltag tragfähig sind.

Diese Kinder nehmen die Welt anders wahr. Aber sie spüren sehr genau, dass sie anders behandelt werden. Gute Therapie hilft, diese Lücke zu überbrücken – und gibt ihnen die Chance, sich selbst besser zu verstehen und ihren Platz in der Welt zu finden.

​Wie sieht der Therapieprozess aus?

🟦Phase 1: Ankommen & Beziehung gestalten

Ziel: Vertrauensbasis aufbauen, Familie einbeziehen, Orientierung geben

  • Erstgespräch mit Familiensystem: Ressourcen, Belastungen, Erwartungen

  • Konzeptvorstellung für Kind & Eltern: Warum Therapie? Was passiert hier?

  • Rituale einführen: Zeitstruktur, Begrüßung/Verabschiedung, Mitbestimmung

  • Kennenlernen durch spielerische Methoden: z. B. „Was ist Freundschaft?“, Lieblingsdinge zeigen, sensorisches Material erkunden

🟦 Phase 2: Selbstwahrnehmung & Emotionsregulation

Ziel: Emotionen erkennen, benennen, regulieren lernen

  • Gefühle kennenlernen: Wut, Freude, Trauer, Ekel, Angst, Mut (z. B. Gefühlsmemory, Gefühlsland, Bildkarten, Emojis)

  • Auslöser erkennen: Was bringt mich aus der Fassung? Was macht mir Freude?

  • Körpersignale verstehen: Bauchweh = Angst? Fäuste = Wut? Herzklopfen = Aufregung?

  • Regulationsstrategien entwickeln: Fidget Tools, Bewegung, Atemübungen, sensorisches Material

  • Alltagsübertragung fördern: Kleine Aufgaben für Zuhause (z. B. „Wutbarometer führen“)

🟦 Phase 3: Soziale Kompetenzen & Beziehungsgestaltung

Ziel: Freundschaft verstehen, Kontaktfähigkeit stärken, Selbstbehauptung üben

  • Was ist Freundschaft? (Definitionen, Rollenspiele, Lieblingsmenschen)

  • Smalltalk & Gesprächsregeln üben: Einstieg, Blickkontakt, Interessen finden

  • Nonverbale Kommunikation verstehen: Mimik, Gestik, Tonfall deuten

  • Vertrauen, Nähe & Abgrenzung: „Was ist okay für mich?“ – „Wann ist Nähe zu viel?“

  • Nein-Sagen & Eigene Grenzen: Übungen mit Puppen, Rollenspiele, Geschichten

  • Freundschaft pflegen & Konflikte lösen: Kompromisse, Entschuldigen, Verzeihen

  • Umgang mit Zurückweisung & Mobbingprävention: Selbstwert stärken, Schutzstrategien

🟦 Phase 4: Selbstreflexion & Integration

Ziel: Gelerntes festigen, Selbstbild stärken, familiäre Einbindung

  • Ziele reflektieren: Was habe ich gelernt? Was fällt mir noch schwer?

  • Erfolge feiern: Urkunde, Lieblingsübung wiederholen, positive Rückmeldung

  • Familiensetting-Abschluss: Kind erklärt selbst, was es gelernt hat

  • Zielinternalisierung: Eltern erhalten Impulse für die weitere Begleitung

​Psychotherapeutische Praxis

für Kinder und Jugendliche nach dem Heilpraktikergesetz

 Eva Tam

Kinderpraxis: Franz-Rüth-Straße 11, 50374 Erftstadt

©2023 von Psychotherapeutische Heilpraxis

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